Bin ich schuld daran, dass ich Krebs habe?
Kurz gesagt: NEIN.
Ausführlichere Antwort: Auch NEIN.
Es sei denn, du hast gesoffen wie ein Loch, gequalmt wie ein Schlot und Drogen genommen, als gäb´s kein Morgen mehr. Da gibt es dann Einiges, was du hättest besser machen können.
Die Frage, ob ich selber schuld bin, Krebs zu haben, hat mich lange beschäftigt und ich merke, dass ich immer noch nicht ganz frei davon bin. Es gibt jede Menge Literatur dazu, dass ungelöste seelische Konflikte diese oder jene Krankheit auslösen, oder auch, dass man sich Krankheiten sogar unbewusst wünsche.
Leider bin ich ein Mensch, dem man sehr leicht Schuldgefühle einjagen kann, und wenn man schwer krank ist, ist man meistens auch ängstlich und empfindlich. Das alles bietet einen superguten Nährboden für solche Aussagen. Ehrlich gesagt habe ich mich selbst schon öfter dabei ertappt, wie ich bei anderen gedacht habe: „Kein Wunder, dass er/sie krank wurde, bei dem Stress, dem blöden Partner, der schweren Arbeit, der Selbstaufopferung……“.
Das ist aber alles Quatsch. Man kann dem Körper viel Gutes tun, aber alles Blöde abwenden und verhindern kann man nicht. Oder hat schon mal jemand jemanden gesehen, der völlig stressfrei durchs Leben geht? Ohne jegliche Schicksalschläge, welcher Art auch immer? Ich nicht.
Menschen erkranken querbeet, alte, junge (sogar kleine Kinder erkranken an Krebs!), traurige, fröhliche, schüchterne, selbstbewusste, verzagte, optimistische. Jeden kann es treffen.
Deshalb halte ich mich daran fest, was mir eine liebe Freundin geantwortet hat:
Kann man selbst daran schuld daran sein, Krebs zu haben?
NEIN! Es ist einfach ein schlechtes Los im Lotto des Lebens!
Danke liebe Anna!