Kindermund

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Im Buchladen, ein Junge spricht mich von hinten an: „Du siehst aus wie meine Lehrerin!“. Ich schaue auf, tatsächlich, es ist ein Junge aus der Grundschule, in der ich als Vertretungslehrerin Sport und Kunst unterrichtet hatte.
„Warum hast du ein Kopftuch auf?“
„Weil ich keine Haare mehr habe.“
„Warum?“
„Weil ich eine Krankheit habe, bei der man so starke Medikamente nehmen muss, dass die Haare ausfallen.“
„Kann das jeder kriegen?“
„Ja, schon.“
Kleine Pause.
„Ich bekomme bald einen Hund. Oder eine Katze, oder Fische!“
„Oh, das ist ja toll. Was davon hättest du denn am liebsten?“
„Einen Hund! Oder eine Katze! Oder die Fische!“
Von hinten ruft die Mama des Jungen, dass sie gehen will.
„Tschüss! Und viel Spaß mit Hund, Katze oder Fischen!“

Kinder sind so herrlich ehrlich und unverfälscht. Frei heraus, was sie wissen wollen, wird abgeklärt, und wenn´s genug ist, wird das Thema gewechselt. Der Mutter waren die Fragen ihres Sohnes sichtlich peinlich. Ich finde den Jungen super. Seine Mama kann stolz auf ihn sein!

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