Peinlichkeiten mag erstmal keiner gerne, aber hinterher kann man meistens darüber lachen. Dann sind sie ganz wunderbar geeignet, um sie in geselliger Runde zum Besten zu geben. Alles, was der Erheiterung dient, ist gut für die Gesundheit, deshalb an dieser Stelle einige gesammelte Peinlichkeiten von mir, aus der Familie und von Freunden. Viel Spaß!
Während der Chemo höre ich gerne Musik. Dazu benutze ich das alte Handy meines Mannes und die coolen Over-Ear-Kopfhörer unseres Sohnes (man lernt als Mutter ja dazu). Ich freue mich über die schöne Musik, die Praxismitarbeiterin lächelt mich an, als ob sie sich mit mir freut. Kurz darauf tippt sie mich an und bedeutet mir, die Kopfhörer abzusetzen. „Wir hören alle mit! Können Sie an der Einstellung vielleicht was ändern?“
Ach du Schreck. Wie peinlich!! Hektisch versuche ich, Morton Harket daran zu hindern, weiter „Take on me“ ins Zimmer zu flöten (es hätte schlimmer kommen können, oder?), es gelingt mir aber nicht! Erst nach einer gefühlten Ewigkeit, in der ich wild auf dem Handy herumgetippt (gibt ja keine Knöpfe mehr zum drücken) und alle Stecker irgendwo heraus gezogen habe, ist es endlich still Uff. Kurzer Austausch mit meinem Sohn, ich soll die Stecker vom Verbindungskabel richtig fest reindrücken. Erst traue ich mich gar nicht, es nochmal auszuprobieren. Wer weiß, was dann ins Zimmer schallt…..Aber es funktioniert. Nochmal uff 🙂
In einem süßen, kleinen Freizeitpark. Mein Mann, unsere zwei Jungs und ich. Eine Attraktion mit Zaun drumherum und zwei Türchen darin. Vor dem einen Türchen stand eine ewig lange Schlange, vor dem anderen niemand. Ich weiß nicht, was mich damals geritten hat, jedenfalls fand ich es völlig unverständlich, dass niemand an dem zweiten Türchen anstand. Ich schnappte meine Jungs und spazierte einfach hindurch. Die aufgebrachten Blicke der wartenden Parkgäste ignorierte ich. Nach zehn Minuten dämmerte mir, was hier nicht stimmte: Als die Aufsicht der Attraktion eine Glocke läutete, die spielenden Kinder den Platz durch das eine Türchen verließen und durch das andere ein neuer Schwung herein gelassen wurde, kapierte ich endlich, dass ich mit meinen Jungs einfach durch den Ausgang herein gekommen war! Wenn ich daran denke, möchte ich heute noch augenblicklich im Boden versinken.
Ich habe letztes Jahr beim Geburtstagkuchen-Beschriften vor dem Küchenfenster vorbeilaufende Erstklässler beobachtet. Stunden später kommt meine große Tochter zu mir und meint: „Mama, was hast du auf den Kuchen geschrieben???….heiß und kalt wurde mir, und ich habe den Schreibfehler nicht gefunden… „Liebe Lillian, alles Gute zum 6. Geburtstag“ stand auf dem Kuchen.
Nach fünfmaligem Lesen bin ich fast zusammengebrochen …vor Schmach und Lachen…Lillian wurde doch erst vier Jahre alt!
Peinlichkeiten gab es schon mehr als genug in meinem Leben, auch wenn ich mich (zum Glück) nicht mehr an alles erinnern kann.
Ich habe z.B. schon einem Kunden nachmittags um Drei mal ein fröhliches „Guten Morgen“ entgegen geschmettert und irgendwann mal während eines lockeren, humorvollen Gesprächs versehentlich meinen Chef geduzt 😉
Sehr peinlich war mir, dass ich letztes Jahr den Geburtstag meiner Studienfreundin komplett vergessen hatte und ihr dann Monate später einen Blumenstrauß geschickt habe.
Peinlich war mir auch schon öfter das Verhalten meiner Kinder…bei meinem Sohn gab es schon genug Trotz- und Schreianfälle in aller Öffentlichkeit. Vergangen Sommer hat er im Kindergarten groß in die Hose gemacht – warum auch immer – und anschließend auf der Toilette den Hoseninhalt noch schön verteilt…da kam dann so ein toller Anruf von seiner Erzieherin und ich dachte nur noch: Das darf einfach nicht wahr sein.
Wir waren am Renovieren und haben eine neue Küche gebraucht. Das Küchenstudio unserer Wahl war recht klein und befand sich gerade im Umbau, überall lag Werkzeug und Material herum. Der Verkäufer war sehr nett und erlaubte unseren beiden Jungs (1 und 4 Jahre alt), dass sie überall herumlaufen dürften, es könne nichts passieren. Also gut. Aber schon nach einigen Minuten hörten wir den Älteren hektisch rufen: „Neiiiiin, nicht, hör‘ auf, das darfst du nicht!!!“. Du lieber Himmel, was war da los? Unser Jüngster hatte einen Eimer mit weißer Dispersionsfarbe und einem riesigen Pinsel darin gefunden und in der Sofaabteilung ein schwarzes Ledersofa großzügig weiß angemalt. Meine hektischen Versuche, den Schaden mit einem Taschentuch zu beheben, machten leider alles noch viel schlimmer. Ich bin mir bis heute noch nicht sicher, ob ich rot oder kreidebleich war. Glücklicherweise war der goldige Verkäufer immer noch gelassen und hat den Jungs was zum Malen gegeben….
Oh, war mir das peinlich, als ich bemerkte, dass mich meine Chefin gar nicht dafür loben wollte, dass ich so fleißig gearbeitet hatte, sondern eher freundlich dafür rügen, dass ich ihre bearbeiteten Bilder gelöscht hatte!