„Der, die, das…

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…wer, wie, was,
wieso, weshalb, warum,
wer nicht fragt, bleibt dumm!
1000 tolle Sachen, die gibt es überall zu sehen. 
Manchmal muss man fragen, um sie zu versteh´n!“

Ein herrliches Lied aus meiner Kinderzeit! Vor allem die krachige Musik dazu finde ich spitzenmäßig.
Es lohnt sich, zu fragen. Immer!
Sonst hätte ich nie erfahren, dass ein Bestrahlungsgerät ungefähr 1,2  Millionen Euro kostet, dass die Stifte, die sie zum Markieren benutzen, nach ca. 3 Monate leer gemalt sind und dass meine Befürchtungen unbegründet sind.
Bei der Bestrahlung liege ich auf dem Rücken und über mir befindet sich das „Strahlenschussgerät“. (Den Namen könnte ich eigentlich auch mal erfragen.) Einmal kommt die Strahlung von schräg rechts oben, einmal von schräg links unten, und zum Schluss frontal von oben. Das fand ich bedenklich. Dann geht die Strahlung doch durch meine Lunge und mein Herz durch!? Der nette Herr, der zusammen mit der netten Dame immer die Striche nachpinselt, konnte mich beruhigen. Die ersten beiden Positionen sind so eingestellt, dass sich die Strahlen dort treffen, wo früher der Tumor war. Sie verlaufen tangential, d. h. Lunge und Herz werden nicht mitbestrahlt. (So gut es geht, jedenfalls.) Die letzte Einstellung zielt auf den Lymphabfluss an der Achselhöhle, da sind keine Organe, die geschädigt werden könnten. Deshalb darf sie direkt von oben kommen. Uff, jetzt bin ich erleichtert. Ich weiß, eine Chemo ist viel schlimmer für den Körper als die Bestrahlung, aber ich fühle mich trotzdem irgendwie unbehaglich, weiß auch nicht, warum.
Man sieht nichts, man spürt nichts, und wenn das Gerät nicht während der Bestrahlung piepsen würde, würde man noch nicht einmal was hören.
Ist schon irgendwie komisch. Blaue Lichtlinien leuchten, die Helfer verlassen den Raum, das muss doch irgendwie gefährlich sein!?

Bis jetzt kann ich mich noch nicht so richtig damit anfreunden. Heute kam mir die Idee, mir das Bestrahlungsgerät wie eine Höhensonne vorzustellen, die mir wärmende, heilende Strahlen schickt. Damit geht es mir besser. Auf alle Fälle freue ich mich darauf, wenn dieses Kapitel abgeschlossen ist und ich nicht mehr täglich darauf geschubst werde, dass ich eine Krankheit habe, die mit ziemlich krassen Mitteln bearbeitet werden muss.

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