Wenn ich heute darüber nachdenke, wundere ich mich über mich selbst, wie ich auf die Idee gekommen bin, alle möglichen Leute über meine Krebserkrankung zu informieren. Mein Mann und meine Kinder, klar, wir leben ja zusammen. Unsere Kinder sollten auch direkt Bescheid wissen, die Veränderungen würden sie ja sowieso mitbekommen. Meine Eltern mit der Bitte um Hilfe, weil mir gleich klar war, dass Zeiten auf mich zukommen werden, in denen ich einfach Hilfe brauchen würde. Meine Geschwister, Verwandte, Freunde ….. Und so habe ich unbewusst ein Netz gewoben, was unendlich wertvoll für mich werden sollte und mich tatsächlich auf wunderbare Weise durch die anstrengende Zeit getragen hat.
Um den vielen Fragen nach meinem Befinden und den einzelnen anstehenden Schritten besser Herr werden zu können, habe ich einen email-Verteiler eingerichtet und immer wieder Sammelmails verschickt. Das war enorm praktisch, denn alle waren gleichzeitig informiert. Irgendwann, auch da kann ich nicht mehr sagen, wie ich auf diese Idee gekommen bin, habe ich angefangen, ein Bild von mir mit der mail zu verschicken. Die Nachfrage, wie ich denn ohne Haare aussehe, war sehr groß 🙂
Und so ist ein wunderbares, glückbringendes Projekt entstanden.
Meine Gedanken haben eine positive Richtung bekommen – welchen Hut will ich als nächstes basteln, wie soll er aussehen, wie kann ich das hinbekommen? Ich hatte kaum noch Zeit, über den Krebs nachzudenken.
Das Basteln hat mir viel Spaß gemacht (ich habe schon immer gerne gewerkelt), und ich habe so viele liebe Rückmeldungen bekommen, das war ein unglaublich starker Rückenwind und hat mir so gut durch die schwere Zeit geholfen.
A wie Anfang.